Capriccio zu Gottes Lust und Sinnlichkeit (Zyklus)

Bilderzyklus von Klaudia Weinreich, 3x 0,70mx1,20m, Graphit, Gesso, Acryl auf Leinwand

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Bei diesem Triptychon "Capriccio zu Gottes Lust und Sinnlichkeit" handelt es sich um eine Auseinandersetzung mit der Vorstellung des christlichen Gottes als einem sinnlichen Gott. Dieser Sinnlichkeit wird sich über den kreativen und unbedingt lustvollen Akt des Schaffens/Schöpfens genähert. Erscheint die Lust des Menschen aufgrund der Raum-Zeitgebundenheit selbstreferentiell, so könnte eine göttliche Lust als etwas über sich selbst Hinausweisendes, Schaffendes begriffen werden - unbedingt (und) konstruktiv.

Der Begriff "Capriccio" verweist nicht nur auf die Machart des in Mischtechnik skizzenhaft gearbeiteten Zuklus´, sondern zugleich auch auf eine schöpferische Launigkeit des christlichen Gottes, die sich im Schöpfungswerk niederschlägt.

Im mittleren Triptychon des Werkes "Capriccio zu Gottes Lust und Sinnlichkeit" findet eine Auseinandersetzung mit der Frage statt, wo Gottes Lust und Sinnlichkeit in der Gegenwart noch heute konkret erfahrbar und schöpferisch - konstruktiv - ist. Zudem wird durch einen angebissenen Apfel im Kontext des Kelches (Sündenfall und Abendmahl) die Frage nach der Erkenntniskraft des menschlichen Geistes aufgeworfen, die immer nur in Ab- und Ausgrenzungen funktionieren kann. Skizzenhaft wird der theoretisch formulierte Versuch einer Antwort  mit der biblischen Definition des Wesens der Liebe (1. Kor. 13)  unternommen. So greifen Transzendenz, Immanenz, Abstraktheit und Konkretheit ineinander und werden zu einer sinnlich lustvollen Einheit.